SA. 06.01.07 DANCEMATERIAL + TRIAL & ERROR TOUR

up: Dancematerial:
STEFFEN BENNEMANN (Holger) SVEN TASNADI (KaterMukke, Moon Harbour, Poker Flat) DANIEL SAILER (Up Home, Distillery, Where the Buffalo Roam)
down: Trial & Error Tour:
STEPHAN VON WOLFFERSDORFF (Distillery, Where the Buffalo Roam, Leipzig) STEVE K (Distillery, Syntax, Leipzig) PAUL PANZER (Digital Luxuries, Leipzig) NAY.KIDD (Leipzig)

Start: 23:00 | add to Cal


Die erste Dancematerial Rave-Sause im neuen Jahr holt uns gediegen aus dem Nachsilvester-Schlaf zurück in die bunte Vielfalt des Dancematerials. Heute tanzen wir uns die übrig gebliebenen Feiertagspfunde vom Leib, verscheuchen den letzten Neujahrskater und schauen uns auf dem Tanzflur um, wer vom letzten Jahr noch weiß, wie das so funktioniert, mit dem Raven in der Distillery.

Was alles neu ist im Jahr 2007, zeigen uns Steffen Bennemann und Sven Tasnadi. Im höchst amüsanten Interview verraten sie uns ausserdem, was Vinylhelden mit Swingerclubs zu tun haben und lassen uns in ihr Stylebook für den DJ von heute schauen.

Hallo Ihr beiden, vielen lieben Dank fürs Zeitnehmen!
Hallooo Mandy! Kann losgehen!

Starten wir doch mal ganz von vorne und schön technisch. Es gibt viele DJs oder Produzenten, die in Ihren Anfangstagen sehr spartanisch ausgestattet waren. Auch bei Dir Sven war das so, einen Sampler und ne Drum Maschine nanntest Du damals Dein Eigen. Inwieweit hat sich das auf Deine Entwicklung und Deinen Style ausgewirkt?
Sven: Das hat sich eigentlich gar nicht weiter ausgewirkt. Die Musik, die ich damals als DJ gespielt habe, wollte ich auch selber machen und dafür hat das Equipment gereicht. Aber ehrlich gesagt hatte ich sowieso keinen Plan vom produzieren damals. Ich hatte gedacht, dass kann man auch alles ohne Sequenzer oder Computer machen. und dementsprechend klang das dann auch...

Benne, erzähl mal kurz Deine Anfangsstory.
Benne: Ich bin durch U96 "Das Boot" auf elektronische Musik aufmerksam geworden. Das war in der 4.Klasse oder so, als wir gemeinsam mit einer älteren Klasse auf Klassenfahrt waren und die ständig in Ihrem Kassettenrecorder dieses Tape gehört haben. Danach habe ich dann vorm Radio gehangen, Loveparade, Mayday etc. mitgeschnitten usw. Irgendwann kamen dann die ersten Party-Besuche und schließlich mein 1. Clubbesuch - übrigens in der Tille! Einflussreich waren zu der Zeit für mich vor allem die DJs, die heute zu meinem Freundeskreis zählen. Also so die lokalen Größen, die mit meist bescheidenen Mitteln Parties in der Provinz (Riesa-Oschatz) organisiert haben. Einer davon war Daniel Stefanik.

(...)

Euch Beide verbindet das Netlabel 1bitwonder, das Benne zusammen mit Mirsch ins elektronische Leben gerufen hat. Sven releaste dort 2004 zum ersten Mal. Wie seid ihr zusammengekommen, wer wurde auf wen aufmerksam?
Benne: Wir waren zu der Zeit beide regelmäßige Besucher eines bestimmten Swingerclubs. So läuft man sich dann halt zwangsläufig irgendwann über den Weg und bespricht vielleicht auch mal andere Interessen. Gibt ja auch noch anderes außer…,, ne? (Anm.: Leider wollten die Jungs dem geneigten Distillery Publikum nicht verraten, wo sich dieser Club befindet und was genau sie da getrieben haben. Schade eigentlich.)

(...)

Benne, als Stalker bist Du ordentlich beschäftigt und unterwegs, hast mit Detroit Techno angefangen. Deine Entwicklung reicht aber mehr und mehr zum deepen Minimal. Wie kommt so ein Umschwung?
Benne: Na ich würde mich inzwischen nicht mehr so festlegen wollen. Ich spiele in letzter Zeit auch viel House, also so richtigen House. Das macht mir momentan einfach mehr Spaß als vieles von dem Minimal Geklicker. Grundsätzlich bin ich aber der Ansicht, dass es überall, in jeder Sub-Stilart interessante Platten gibt. Die Kunst eines DJs besteht im Grunde darin, dies alles seinem Publikum glaubwürdig, interessant und gekonnt zu präsentieren. Ach und dann: ab 2007 nicht mehr Stalker, sondern Steffen Bennemann.

Oh, warum denn das?
Benne: Es gab in letzter Zeit einfach zu viele so kleine Begebenheiten, wo mir dieser Künstlername unangenehm war. Ich habe mich ja nicht nach dem Phänomen des "Stalking" benannt, den Begriff gab's damals eigentlich noch gar nicht mit dieser Bedeutung. Hintergrund meiner Namensgebung war der Einfluss meines Vaters: er stand total auf Science-Fiction-Romane und hat mir von einer solchen Story erzählt, die unter dem Titel "Stalker" auch verfilmt wurde aber irgendwie ruft der Name Stalker heute bei den Leuten Assoziationen hervor, die ich nicht gut finde.

Das komplette Gespräch könnt Ihr im neuen Drunk nachlesen!

http://www.1bit-wonder.com
http://www.cargoedition.com

Interview: Mandy Engel


Trial & Error Tour

Vier magische Zahlen verzauberten einst diese Stadt bis…, ja bis - wie so oft - alles anders kam und das bunte Treiben ein jähes Ende fand.

Doch wie heißt es so schön: Kein Anfang ohne Ende oder war es kein Ende ohne Anfang?Verwirrt, heimatlos und ohne rechtes Ziel vor Augen irren die Wächter der vier Zahlen nun durch die Lande. Auf der Suche nach ihrer Bestimmung, ihrem Weg, ja nach einem neuen Anfang. Nach ausgelassenen Prozessionen in altbekannten Feierstätten wird nun auch vollkommen neues Terrain angesteuert. Strotzend vor Kraft und voller neuer Ideen führt sie ihr Weg gleich zu Beginn des noch jungen Jahres in die heiligen Hallen der Leipziger Distillery.

Noch vor nicht all zu langer Zeit nahezu unvorstellbar, steht nun am sechsten Januar etwas Großes bevor: Stephan von Wolffersdorff, Paul Panzer, Steve K. und Nay.kidd (live!) werden den Keller zum Beben bringen, Daniel Sailer wird - wenn auch bedächtiger als seine Kollegen - der Crowd im Erdgeschoss seine Definition von elektronischer Tanzmusik vermitteln. Fest steht: So was gibt’s nicht alle Tage, wer es verpasst, wird sich ärgern…

P.S. Die Jungs schreiben ein Tagebuch.

http://www.trialerror.com
http://www.zehnvierzigbooking.de

Text: Frank Sitta


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