SA. 05.07.08 BAR25 MEETS HOERFUNK VS. DRESS 2 SWEAT

up: Hoerfunk:
DANIEL DREIER (Highgrade, Klang Elektronik, Panoramabar, Bar25, Berlin) MARKUS WELBY (hoerfunk, Distillery, Melt!-Festival, Leipzig) LARS CHRISTIAN MüLLER (Distillery, mindcookies)
down: Dress 2 Sweat:
RADIOACTIVE MAN (Two Lone Swordsmen, Warp, Rotters Golf Club, London) SENCHA (Bass Plus) BENé (Riotvan, Ortloff, Mod.Civil, Leipzig)

Start: 23:00 | add to Cal


„Joy keeps us being curious! – Freude lässt uns neugierig bleiben.“ Mit diesem positiven Aktionismus schaffte es Daniel Dreier in viele wichtige Clubs und auf bedeutende Festivals in Europa. Seine Techno-/ House-Sets bringen die Mengen ebenso zum Feiern wie die seines Freundes und Gastgebers des heutigen Hoerfunk-Floors Markus Welby. Da stimmt einfach die Mischung, oder der Mix, wie man ja in unseren Kreisen gern sagt. Aber wer redet schon gern über die Künstler des Abends, wenn man sie viel besser feiern kann?! Auf geht's!

Nach dem Start ihres Samstagspartykonzepts Dress 2 Sweat in der Distillery holen Sencha, Peak Phine und Snout die Electro-Legende Keith Tenniswood aka Radioactive Man als Ehrengast in den Keller - und das auch noch live!

Um es gleich vorweg zu nehmen - hier geht es um Electro, wie er als Begriff schon seit circa 30 Jahren für genau diesen Sound im Umlauf ist. Weniger also um elektronische Musik, die ja einfach deswegen schon so genannt werden dürfe, weil sie aus der Steckdose kommt. Genrevereinfachungen hin oder her. DAS ist Electro, meine Damen und Herren!

Doch zurück zum Gast des Abends: Nicht nur durch den wegweisenden Sound durch nahezu die gesamte Techno-Ära zusammen mit Andrew Weatherall und gemeinsame Projekte wie „2 Lone Swordsmen“ hat Radioactive Man einen festen Platz in der Musikgeschichte. Auch mit seinem Solo-Output, der facettenreich und unbekümmert durch eine bunte, und unglaublich mitreißende Palette an elektronischen Sounds führt, ist Mr. Tenniswood höchst erfolgreich. Nun ist er mit einem weiteren Longplayer am Start, der übrigens neben den unzähligen „Fabric Live“-Compilations als erstes Artistalbum des Londoner Superclubs herausgebracht wird. Das sagt Einiges über die musikalische Qualität aus, und ist Grund genug für ein Interview mit Keith

Zuerst einmal ein kleiner Blick zurück… wie kamst du mit Musik in Berührung?

Meine Eltern beschäftigten sich intensiv mit Musik, vor allem mein Dad. Der war in den 60ern und 70ern so ein richtiger Rocker. Er kaufte mir eine Gitarre als ich 9 war. Aber ich konnte damit nichts anfangen, bis ich ein paar Jahre später merkte, dass die Mädchen ziemlich darauf stehen!

Wo kommen deine musikalischen Einflüsse her? Was inspiriert dich?

Eigentlich alles von Hendrix, Kraftwerk bishin zu Lee Scratch Perry und frühem Ravesound. Ich höre immer noch eine Menge Live-Zeug, momentan am liebsten „Midnight Boom“- das Album von The Kills. Glücklicherweise habe ich eine Menge Freunde, die auch Producer sind, so dass ich immer neuen Stuff zum Spielen bekomme.

Wie sah der Arbeitsprozess an deinem neuen Album “Growl” aus? Und wie lange hat’s gedauert?

Mit Pausen zog sich das über 5 Jahre. Es ging mir nicht darum, einen Longplayer nur um der Sache Willen rauszubringen. Der Prozess an sich ist sehr simpel: Tee kochen, loslegen und sich treiben lassen. Ich mag es, nachts zu arbeiten, da dann das Telefon nicht klingelt und man ungestört ist. In diesen Stunden passiert auch etwas mehr mit dir und deiner Kreativität - man geht einfach ein Stück weit tiefer…

Gibt es deiner Meinung nach Unterschiede zu vorangehenden Radioactive Man- Alben?

Unterschiede sind da, aber es ist nicht so, dass ich meinen Sound total umgekrempelt hätte oder so. Es gibt mehr Electro-Pop, housy Vibes und ravige Parts. Ich hoffe, immer noch sehr elektrisch alles in allem.

Wie kam es dazu, dass “Growl” als erstes Artistalbum auf Fabric erschien, und gleichzeitig auf Control Tower herauskam?

Es wurde exklusiv an Fabric über Control Tower lizensiert. Ich habe weder die Zeit, noch das Know-How, um ein Album im Alleingang zu releasen. Also fragte ich meine guten Freunde in der Fabric, ob sie das nicht übernehmen wollten - und so geschah es…

Wie lange braucht es, bis ein Track bei dir fertig wird, und gibt es bestimmte Schritte, die du dahingehend verfolgst?

Ich mag es nicht, mich zu lange mit Musik aufzuhalten. Eher denke ich, man kann schnell den Vibe verlieren, wenn man zu lange an einunddemselben Loop sitzt. Das macht mich verrückt! Generell mag ich es, einen Track in wenigen Tagen fertig zu stellen. Klappt natürlich nicht immer. Manche Tunes schreiben sich fast von selbst, und andere wollen einfach nicht zu Ende gebracht werden.

Was ist dir bei einem Track inhaltlich wichtig? Findest du auch eigene Worte, um den „Radioactive Man“-Sound zu beschreiben?

Ich mag es immer, an der Oberfläche zu kratzen und ein Stück tiefer einzutauchen. Im Studio geht es für mich darum, vorausschauend und geduldig zu arbeiten. Man muss erst schauen, was aus einem Sound entstehen kann, auch wenn es im ersten Moment hier und da mal keinen Sinn ergibt. Das habe ich von Mr. Weatherall gelernt. Der trinkt auch eine Menge Tee (lacht).

Die letzten Zeichen auf eurem Label Rotter’s Golf Club gab es mit den 2 lone Sworsdmen-Alben im letzten Jahr. Wie sieht es mit den nächsten Releases aus?

Nicht im Moment. Andrew macht seine Solo-Platte und ich spiele Gitarre für eine Band von einem Freund namens Christopher D Ashley. Dann spielen wir auf ziemlich vielen Festivals diesen Sommer und machen jeweils noch unsere eigenen Live-Shows. Aber sag niemals nie…

Und generell mal wieder etwas mit Andrew im Studio basteln?

Nach 15 Jahren jeden Tag im selben Raum rumhocken, ich glaube da ist eine Pause voneinander nur gesund!

Was inspiriert dich denn so, Musik zu machen? Und was sind für dich anderweitig gesunde Pausen, wenn du mal keine Beats schraubst?

Inspiration bekomme ich durch Freunde, die auch alle Musik machen. Mit denen hänge ich rum und höre mir ihre Beats an. Im Pub verbringe ich wiederum am liebsten meine Freizeit.

Und schließlich - was können wir von dir demnächst neben dem Album noch erwarten?

Ja, da gibt es auf jeden Fall so Einiges. Ein Dub-Album habe ich fast fertig, was ebenfalls fast 5 Jahre gebraucht hat. Das sollte noch in diesem Jahr erscheinen. Dann schreibe ich mit Chris Ashley konstant an neuem Stuff und halte auch mein Live-Set permanent up to date. Und mit dem Gitarre spielen versuche ich ebenfalls, dran zu bleiben. Mehr mit Dot Allison würde ich auch gern machen - ein großartiges Talent!

http://www.myspace.com/radioactiveman23
http://www.myspace.com/mysencha
http://www.myspace.com/peakphine

Interview: Sencha


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