SA. 05.05.07 DREIKOMMANULL + DANCEMATERIAL

up: Dreikommanull: Minimal:
PHEEK (Archipel, Kalimari, Epsilonlab, Montreal) MENTELL (Dreikommanull, elipamanoke, Leipzig) KLEINSCHMAGER AUDIO (Dreikommanull, rrygular, Mo's Ferry, Leipzig) NIKOLAS STERNBERG (Dreikommanull, Leipzig)
down: Dancematerial: Techno:
NEIL LANDSTRUMM (Skandinavia, Planet Mu, Edinburgh) STEVE K (Distillery, Syntax, Leipzig) HEADNOAKS (Blackred, Antizero) REN DB (Leipzig)

Start: 23:00 | add to Cal


Musik für Charakterköpfe

"Club-Business heißt ja oft, dass man mit betrunkenen und etwas merkwürdigen Leuten zu tun hat. Aber wenn man erst mal Fans trifft und die Crowd zur eigenen Musik völlig durchdreht, ist das schnell vergessen." (Pheek im De:Bug Interview)

Am Anfang stand nur der Name: Jean-Patrice Remillard. Dieser begeisterte sich in den späten 80ern für Acid-House. Schweres Holz. In den frühen 90ern ging er dann zu den ersten (heutzutage in Kanada immer noch beliebten) Raves. Elektronische Musik war aufregend, neu. Gleichgesinnte fand man selten. Diese wenigen aber zelebrierten es ausführlich. Gefangen von dieser Gemeinschaft wurde JP dazu inspiriert, seine eigene Radioshow in Québec zu hosten.

1997 zog er nach Montreal, um Informatik zu studieren. Von da an teilte er seine Freude an Techno, House und ähnlichen Spielarten mit allen, die Ihre Ohren und Köpfe dafür öffneten. Leicht gelangweilt von anderen DJs und besessen davon, neue Sounds zu definieren, beschloss Jean-Patrice 1998 ins Produzentenlager zu wechseln. An diesem Punkt sollte das Projekt auch einen Namen finden – Pheek, inspiriert von einer Plastikman (Richie Hawtin) Performance, die JP nachhaltig prägte. Die ersten Releases folgten ab 1999. Zunächst sehr harmonisch, eher in einem perfekten Ambient-Afterhour-Set zu vermuten.

Hautec entdeckten ihn und markierten damit einen Wendepunkt in Pheeks elektronischem Leben. Weiter ging`s auf Hybrid Structure sowie mit in Zusammenarbeit mit Mitchell Akiyama bei diversen Projekten. Eine Art Vorlage für Pheeks späteren Erfolg. Straight ging es vorwärts, Éloi Brunelle zu treffen war ertragreich, ergab sich daraus doch die Arbeit mit Epsilonlab ab 2002. Das erste Release dort, "Paysages Matriciels", war ein durchschlagender Kritikererfolg. Man, hat Pheek Glück, könnte man an dieser Stelle sagen. Doch alles, was sich bis hierher ergab, war ergebenes Produzieren voller Leidenschaft und Arbeit.

Das erkannte auch das Label Minus, allen voran Richie Hawtin, Magda und Jay Haze, die anfingen, Pheeks Musik zu spielen und ihn zu releasen. Davon beflügelt, ruhte sich Pheek nicht etwa aus, sondern produzierte weiter und weiter. Durch Minus veränderte er sich auch. Die Tracks klangen trockener, er arbeitete an seinen Sounds und hob sie auf ein neues Level. Einmal von diesen outstanding names begleitet, traute er sich, den nächsten Schritt zu gehen. Seit 2004 managt er die (Netz-) Labels Kalimari und Archipel Musique. Dadurch, sagt er, bekommt er ein offenes Ohr für explizite Minimalsounds und behält gleichzeitig die Minimal Szene im Auge.

Der Erfolg gibt ihm Recht - Archipel ist eines der aktivsten Netzlabel zur Zeit. Doch keine Angst. Heute Abend musst du dich in der Distillery keinesfalls ins Computer-Kabinett setzen oder bis zur Afterhour warten, um Pheeks Sounds zu hören. Ist er einmal am Auflegen, dann geht sein Sound direkt auf den Dancefloor, strotzt nur so vor Effekten, denn genau das liebt er.

http://www.pheek.com
http://kalimari.archipel.cc
http://www.archipel.cc
http://www.dreikommanull.de

Text: Mandy Engel


Da ging doch so einiges seit 1994. Seitdem ist Neil Landstrumm unterwegs im Namen des vorwärtsgewandten guten Technobeats. Das meist kalte und dunkle Skandinavien ist nicht seine Heimat, wie man anhand seines Namens und dem seines Labels (Scandinavia) annehmen könnte. Hierzu besteht "nur" eine Affinität. In Schottland kam Neil mit dem Nachnamen Sutherland zur Welt. 1995 erblickte sein erstes Release das Licht der Clubwelt auf dem mehr als renommierten Peacefrog Label. Tresor reihte sich später in seine Veröffentlichungsliste ein, während er gleichzeitig 1996 sein eigenes Imprint gründete - Scandinavia.

Nach langjährigem New York Aufenthalt ist er jetzt auch wieder auf der britischen Insel angekommen, um von dort aus wie bisher unermüdlich die Clubs der Welt mit seinen Livegigs zu beglücken. Mittlerweile verbindet Landstrumm seinen perkussiven Techno mit Dubstep. Das geht wesentlich mehr nach vorn, als "reiner" Dubstep. Geschlurfe auf dem Floor gibt`s hier nicht. Rave schlägt die Stunde. Planet Mu ist für diesen zeitgemäßen Sound gerade das richtige Label und so erscheint "Restaurant Of Assassins", Landstrumms neuer Longplayer, hier am 24. Mai. Da sind wir fast noch zu schnell mit unserem Booking.

http://www.scandinavianyc.com
http://www.myspace.com/neillandstrumm
http://www.planet-mu.com

Text: criticale


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